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Er kann das Plustern nicht lassen, der Herr Diekmann: zum 60sten Geburtstag der BILD möchte er jedem im Lande ungefragt ein Exemplar seines Druckerzeugnisses frei Haus liefern. Warum das nicht nur ein bisschen igitt ist, sondern tief und ernsthaft empörungswürdig? Weil es (Déja vu!) eine auf Flipcharts und Tablets ersonnene Dominanzgebärde sondergleichen darstellt, eine breitärschige Platzhirschigkeit, eine dreiste Behauptung, ein patschiges Greifen nach der Alleinherrschaft über das deutsche Kollektivgehirn. Deshalb sollte man darüber nicht nur müde schmunzeln und dann was Ekeliges drin einwickeln, (im Grunde auch ein schöner Ansatz,) sondern: das Ding rechtswirksam und mit Schmackes abbestellen, und zwar hier: Denn dadurch verkompliziert sich die Sache für den Absender ungemein, und verkomplizieren bedeutet auch: verteuern. Und das könnte – in meinen kühnsten Träumen – vielleicht sogar die Durchführbarkeit gefährden. Wäre das nicht schön? Und wenn dann für die ganz große Geste die Kohle fehlt, kann Herr Diekmann ja immer noch persönlich bei uns vorbeischauen und zum Beispiel in den Hausflur urinieren, oder aber öffentlichkeitswirksam den Briefkasten begatten. Fände ich beides gut! Wenn er schon sein Revier markieren muss, dann soll er wenigstens die Hosen runterlassen.